Die Bären kommen!
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Happy-End für den Brandplatz?
Ende Oktober 2011 setzte die Genossenschaft WAK (Wohnen, Arbeit und Kultur in Elgg und Umgebung) einen der letzten grossen Meilensteine in der Geschichte des Brandplatzes und reichte das Baugesuch für ein Wohn- und Gewerbehaus ein. Gleichzeitig lancierte die Baukommission des Projekts „Phönix“, zusammen mit src-architekten (Stindt – Rhiner – Cuendet) und Architekt Jürg von Selve, einen Wettbewerb.
Für die neue Überbauung wurde ein Name gesucht, der den Nachbarhäusern in der Kernzone mit alten und teilweise geschichtsträchtigen Bezeichnungen wie „Ochsen“, „Meise“, „Krone“ oder „Löwen“ in Nichts nachstehen soll. Am letzten Markttag notierten Elggerinnen und Elgger eifrig ihre Vorschläge und einige Wochen lang trotzte die „Wöschhänki“ am Brandplatz den nebligen Herbststürmen. Von den kreativen Nennungen inspiriert, wurden auch noch mögliche Namen nachgereicht.
Ende November fand dann die erste Sitzung der Baukommission statt, an der alle Begriffe gesichtet wurden. Leicht war es nicht! Fanden sich doch unter den Ideen sowohl witzige, brauchbare und lustige als auch eindeutige Spass-Namen. So wurden unpassende Einfälle oder Bezeichnungen ohne Zukunftsaussichten aussortiert und ein knappes Dutzend möglicher Namen in die zweite Runde geschickt. Offen blieb auch, ob die Überbauung als Ganzes oder jedes Haus einzeln benamst werden soll.
Die Bären kommen!
An der ersten Sitzung im neuen Jahr wurden zusätzlich historische Begriffe und alte Landkarten analysiert, im Internet recherchiert und weitere Analogien zur Geschichte des Landstädtchens gesucht. Nicht nur in den Vorschlägen der Bevölkerung sondern auch hier tauchten immer wieder Bären auf. Obwohl auf dem Elgger Wappen, findet sich diese Bezeichnung in Elgg nirgends. Nach intensiven Diskussionen war man sich einig: Die neue Überbauung heisst „Bärenhof“.
Glücksfee im Einsatz
Sofort klar war, dass die versprochenen Wettbewerbspreise ausgelost werden, weil es – da der gewählte Name aus der Runde der Projektgruppe stammt – keinen eigentlichen Gewinner gibt. Glücksfee Käthi zog unter allen eingereichten Vorschlägen aus den Tiefen einer dunklen Schachtel den dritten, zweiten und ersten Preis: Ein Nachtessen bei Kumar im Wert von Fr. 150.- darf Margrit Leibacher geniessen. Hanni Litscher und M. + P. Brühwiler erhalten claro-Gutscheine. Erich Wegmann wird die Couverts in den nächsten Tagen den glücklichen Gewinnern persönlich überreichen. WAK, Baukommission und Architekten gratulieren herzlich und wünschen viel Freude beim Einlösen.
Während halb Elgg in die Ferien fährt, steigen Planer, Architekten und Ingenieure intensiv in die Planung des Projektes «Brandplatz» ein, damit im Oktober das Baugesuch eingereicht werden kann. Geplanter Baubeginn ist im kommenden Jahr.
Letzte Woche fuhren kurz nacheinander Autos von regionalen Ingenieurbüros auf dem heutigen Brandplatz vor. Was das wohl zu bedeuten hatte? Michel Cuendet vom src-Architektenteam und Architekt Jürg von Selve begrüssten die Fachplaner und Ingenieure herzlich. Nach einem kurzen Augenschein vor Ort begaben sich alle ins Gemeindehaus. Schnell fanden sie im Ortsmodell die Übersicht über die Elgger Gassen und das bereits eingesetzte Richtprojekt.
Aufträge für ersten Planungsschritt vergeben
Im Restaurant Löwen fand dann das offizielle Kickoff-Meeting statt. Nachdem vorgängig verschiedene Offerten geprüft und in der Baukommission intensiv diskutiert worden waren, wurden die zuständigen Ingenieure und Fachplaner
von den Architekten zu einem gegenseitigen persönlichen Kennenlernen eingeladen. Somit ist auch bekannt, welche Firmen für den ersten Planungsschritt beauftragt wurden. Es sind dies: Thomas Böni Ingenieurbüro GmbH, Winterthur für die Statik; Elektro-Design + Partner AG, Winterthur für die Elektroplanung; Schoch Reibenschuh AG, Volketswil für Sanitär-/Heizungs- und Lüftungsplanung; K+I GmbH, Elgg für die Bauphysik und TBB Ingenieure AG, Elgg für die Vermessung.
Kurzer Rückblick
Die Architekten Jürg von Selve und David Rhiner sowie Erich Wegmann von der Genossenschaft WAK (Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur in Elgg und Umgebung) hielten die wichtigsten Eckdaten nochmals fest: Am 1. Dezember 2010 wurde der durch die Planungs-ARGE Phönix in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft WAK und den Behörden erarbeitete Gestaltungsplan durch die Elgger Gemeindeversammlung angenommen. An der gleichen Versammlung wurde auch dem Verkaufsvertrag für das gemeindeeigene Land an die Genossenschaft zugestimmt — verbunden mit der Verpflichtung, bis im Oktober 2011 ein dem Gestaltungsplan entsprechendes Baugesuch einzureichen.
Planungsstart
Aufgrund des aktuellen Projektstandes erarbeiten nun Thomas Böni, Lubos Krajci, Herbert Mörgeli und Christian Schoch über die Sommerferien konzeptionelle Lösungsansätze bezüglich Statik, Gebäudehülle und Haustechnik. Danach werden alle Dispositionen definitiv festgelegt, damit darauf aufbauend die Baueingabe fristgemäss erfolgen kann.
Zahlreiche Anfragen für Wohn- und Gewerberäume
Schon vor Baubeginn erhält die Genossenschaft WAK zahlreiche Anfragen für Wohn- und Gewerberäume. Erich Wegmann hat bereits intensive Gespräche mit Miet- und Kaufinteressenten für kleinere und grössere Wohnungen geführt, denn in der jetzigen Phase können noch viele Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Auch für den Gewerbebereich zeichnen sich attraktive Lösungen ab. Weitere Gespräche finden auch während den Sommerferien statt.
Grosse Herausforderung für die kleine WAK
Die Generalversammlung der Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur Elgg und Umgebung (WAK) stand ganz im Zeichen ihres bisher grössten Projektes, der „Brandplatz-Überbauung“.
Der Vorstand der Genossenschaft WAK lud auf Mittwoch, 4. Mai 2011, zur ordentlichen Generalversammlung. Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich 20 Genossenschafterinnen und Genossenschafter auf dem Lindenplatz und machten sich zu Fuss auf den Weg hinauf zur Schlossschenke. Ein reichhaltiges, liebevoll angerichtetes Apérobuffet stimmte auf den Abend ein. Nach und nach gesellten sich die weiteren Teilnehmer dazu, darunter auch einige neue Gesichter, hatte sich die Anzahl der Genossenschafter im letzten Jahr doch auf 101 Mitglieder erhöht.
Vor dem offiziellen Beginn entzündete Conrad Schneider eine Kerze und bat um eine Schweigeminute für die am Montag verstorbene Gertrud Egg, Ehefrau des Vorstandsmitglieds Bernhard Egg.
Kurz vor halb acht begrüsste Präsident Erich Wegmann sodann die knapp 40 anwesenden Mitglieder und eröffnete die 9. ordentliche Generalversammlung. Zügig und souverän führte er durch die Traktanden, unterstützt durch die Vorstandsmitglieder Conrad Schneider, Andrea Kippe und Helmut Jaekel. Zur Stimmenzählerin wurde Martina Lattmann gewählt.
Geschäftsbericht 2010 von historischem Wert
Dank einiger Anekdoten aus dem Leben des Präsidenten einer kleinen Genossenschaft sorgte der Vorsitzende für manchen Schmunzler. Erfreut zeigte er sich über die abgeschlossene energetische Sanierung und gelungene Fassadenrenovation vom „Haus zum Ochsen“. Und auch, dass mit Kumar wieder das beste indische Lokal von ganz Elgg eingezogen sei. Als Highlight mit historischem Wert bezeichnete er die letzte Gemeindeversammlung des Jahres 2010. Am 1. Dezember war über die Zukunft des Brandplatzes abgestimmt worden. Dem Gestaltungsplan und somit der Möglichkeit der Überbauung „Phönix“ war mit überwältigendem Mehr entsprochen worden und damit war das Terrain für den traktandierten Verkauf des Brandplatzes geebnet. In der Abstimmung hatte sich dann eine überwältigende Mehrheit gegen nur 35 Stimmen für den Verkauf des Brandplatzes an die WAK ausgesprochen. „Ein historisches Zeichen, sowohl für die Gemeinde als auch für die WAK“.
Erfolgreiches Geschäftsjahr
Brigitte Gallucci bewies einmal mehr, dass man trockene Zahlen humorvoll und trotzdem professionell präsentieren kann. Eine erfreuliche Entwicklung zeigten die Anteilscheine mit einem Plus von Fr. 30’000.- gegenüber dem Vorjahr. Mit mehr Schuldbriefen als Schulden steht die Genossenschaft auf gesunden Füssen. Erfolgsrechnung und Bilanz wurden einstimmig angenommen und der WAK-Buchhalterin mit riesigem Applaus für ihre Arbeit gedankt. Im Sinne einer wert- und nachhaltigen Investition in Elgger Projekte wurde auf Antrag von Erich Wegmann beschlossen, auf eine Zinsausschüttung zu verzichten. Die weiteren statutarischen Geschäfte gaben zu keinerlei grossen Diskussionen Anlass und die Organe wurden für die nächsten zwei Jahre einstimmig wiedergewählt. Auf viel Interesse stiessen die Informationen über das grösste Projekt, an das sich die WAK bisher gewagt hat.
Zeithorizont 2013
Die Überbauung Brandplatz stellt die WAK in den nächsten Jahren vor grosse Herausforderungen. Herausforderungen, denen sich der Vorstand voller Elan stellen wird – gemeinsam mit der Planungs-ARGE src-architekten (Sabine Stindt / David Rhiner / Michel Cuendet) und Jürg von Selve sowie der Baukommission, die das Projekt weiterentwickeln werden. Die Mitglieder der Baukommission wurden anlässlich dieser GV kurz vorgestellt. Es sind dies Erich Wegmann, Conrad Schneider, Stephan Kübler, Cécile Scherrer und Käthi Barth. David Rhiner und Erich Wegmann informierten über den aktuellen Projektstand seit der Genehmigung des Gestaltungsplanes und dem Verkauf des Brandplatzes an die WAK durch die Stimmberechtigten der Politischen Gemeinde Elgg im letzten Dezember.
Auch Kanton gibt grünes Licht
Just am Tag der GV sei der vom Kanton unterschriebene Gestaltungsplan zurückgekommen und somit rechtskräftig geworden. Damit läuft die sechsmonatige Frist, um das Bauprojekt einzureichen. Das Gremium zeigte sich zuversichtlich, dass in den Sommerferien die Eingabe des Baugesuchs erfolgen werde. Mit der rechtskräftigen Baubewilligung rechne man bis Frühjahr 2012, was bedeute, dass im Herbst 2012 mit dem Bau begonnen werden könne. Der Bezug der Wohnungen und Gewerberäume könnte dann ab Herbst 2013 erfolgen.
Grosses Interesse von Gewerbe und Privaten
Inzwischen seien intensive Gespräche mit Miet- und Kaufinteresssenten geführt worden, soll die Überbauung doch allen Wünschen Bedürfnissen auf hohem Niveau gerecht werden. „Durch die zahlreichen Anfragen sind wir in der glücklichen Lage, dass die vier geplanten Eigentumswohnungen voraussichtlich ohne Inserate verkauft werden können“, so Erich Wegmann. Und: „Wir sind zuversichtlich, auch im Gewerbebereich eine Nutzung mit Mehrwert realisieren zu können“. Die Genossenschaft WAK rechnet mit Anlagekosten von 10 Mio. Franken.
„Brandplatz“ ade!
Der negativ behaftete Name „Brandplatz“ soll bald aus dem Elgger Vokabular verschwinden. In den nächsten Wochen wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem ein attraktiver, zum Landstädtchen und zu den Nachbarhäusern „Krone“, „Ochsen“ und „Meise“ passender Name gefunden werden soll. Mit diesem letzten Hinweis beendete Erich Wegmann die diesjährige GV. Bei angeregten Gesprächen und einem letzten Glas Wein liessen die Genossenschafterinnen und Genossenschafter den Abend ausklingen.
Am Samstag, 4. Dezember 2010 berichtet die Elgger Zeitung
Die Stimmberechtigten der Politischen Gemeinde Elgg stimmten dem Privaten Gestaltungsplan für das Areal «Brandplatz» und sodann dem Verkauf an die Genossenschaft WAK mit grossem Mehr zu …
ELGG – Gemeindepräsident Christoph Ziegler konnte am Mittwochabend, 1. Dezember, trotz starkem Schneetreiben 178 Stimmberechtigte im Werkgebäudesaal zur ordentlichen Budgetversammlung begrüssen. Das rege Interesse galt aber vor allem dem Traktandum drei, Verkauf des «Brandplatzes» an die Genossenschaft WAK und dem vorgeschlagenen Kauf von 12 oberirdischen und 15 Tiefgargeplätzen durch die Gemeinde.
Gestaltungsplan «Phönix» genehmigt
Um die Brandplatzüberbauung zu ermöglichen, mussten die Stimmberechtigten den Privaten Gestaltungsplan genehmigen, denn die bestehende Bauordnung würde das vorgesehene Projekt nicht zulassen. Nach den Erläuterungen von Gemeinderat Robert Bustini, Erich Wegmann vom WAK und den beiden Architekten David Rhiner und Jürg von Selve, die dem Projekt unter dem Namen «Phönix» zu Gevatter stehen, drehte sich die Diskussion vor allem um den schon seit längerer Zeit geplanten neuen Einlenker der Oberhof- in die Aadoferstrasse und der damit verbundenen Landbesitzverhältnisse. Durch den Gestaltungsplan wird der direkte Zugang von der äusseren Obergasse in die Aadorferstrasse aufgehoben. Der Fussgängerweg hingegen bleibt bestehen. Dem Gestaltungsplan und somit der Möglichkeit der Überbauung «Phönix» wurde mit überwältigendem Mehr gegen eine Stimme entsprochen. Damit war das Terrain für das Traktandum 3, Verkauf des Brandplatzes geebnet.
Brandplatzverkauf genehmigt
Gemeindepräsident Christoph Ziegler stellte sodann den Verkaufsvertrag für den Brandplatz, wie er mit der Genossenschaft Wohnen, Arbeit und Kultur (WAK) ausgearbeitet worden war, näher vor. Der Quadratmeterpreis von 500 Franken sei marktkonform. Im Gegenzug zum Verkauf beantragte der Gemeinderat, es seien 12 oberirdische und 15 Tiefgaragenparkplätze zu erstehen. Dies auch auf Grund des kommunalen Richtplanes, der auf dem Brandplatz bei dessen Überbauung die Schaffung von neuen Parkplätzen vorsieht. Diese Richtlinien sind behördeverbindlich. Für die Parkplätze müssen 10’000 Franken für die oberirdischen und maximal 40’000 Franken pro Platz für diejenigen in der Tiefgarage bezahlt werden. Der Preis der letzteren hängt von der Bauabrechnung ab. Zudem wurde eine Rückkaufsverpflichtung der WAK in 20 Jahren vereinbart und die Genossenschaft übernimmt auch vollumfänglich den Unterhalt.
RPK beantragte Rückweisung
Michael Wanner begründete als Präsident der RPK deren Rückweisungsantrag. Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, Parkplätze in der Tiefgarage zu erstehen und diese dann auch zu bewirtschaften. Zudem sei der vereinbarte Preis zu hoch. In der Diskussion erfuhr die RPK einige Unterstützung aus der Versammlungsmitte. Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, der WAK eine finanzielle Anschubfinanzierung zu gewähren, wurde unter anderem ins Feld geführt.
Von Gewerbeseite wurden die Stimmberechtigten aufgerufen, diese einmalige Chance zu ergreifen und mit den Parkplätzen auch für das einheimische Gewerbe etwas Sinnvolles zu tun. Man sei auf genügend Parkplätze im „Flecken“ angewiesen, sollten Gewerbebetriebe und Detaillisten wirkungsvoll unterstützt werden. Aber auch die gute Vorarbeit des Gemeinderates wurde gelobt und der Kaufvertrag als sehr gut bezeichnet. In der Abstimmung sprach sich eine überwaltigende Mehrheit gegen 35 Stimmen für den Verkauf des Brandplatzes an die WAK aus. Die Gemeinde habe in ihrem Jubeljahr mit dem Entscheid ein historisches Zeichen gesetzt, hielt der Vorsitzende abschliessend fest.“ … (René Lutz)
Der Landbote berichtet am 3.12.2010 (Zitat):
Denkwürdiger Entscheid in Elgg: Die Gemeinde verkauft den Brandplatz. Geplant sind Wohnungen und Gewerberäume. Seit der Katastrophe von 1967 war viel Geld in Projekte gesteckt worden, die als Planungsleichen endeten.
ELGG – Der Brandplatz sorgte am Mittwochabend für gut besetzte Reihen im Elgger Werkgebäude: Die Nachzügler eingerechnet, waren 178 Stimmberechtigte anwesend. Unbestritten war der Gestaltungsplan «Phönix». In Sachen Landverkauf an die Genossenschaft Wohnen, Arbeit und Kultur Elgg (WAK) waren die Meinungen dagegen geteilt. Diese will drei abgestufte Gebäude in der Fortsetzung der Häuserzeile an der Obergasse und entlang der Aadorferstrasse erstellen («Landbote» vom 15. November). In den Neubauten sind 15 Miet- und Eigentumswohnungen sowie Gewerberäume geplant. Parkplätze befinden sich im Innenhof, an der Obergasse und in einer Einstellhalle. Die Kubaturen der Überbauung entsprechen in etwa jenen der drei 1967 bei einem Grossbrand zerstörten Bauten.
Keine attraktive Visitenkarte
Gemeindepräsident Christoph Ziegler meinte einleitend, der mit Autos überstellte Platz sei «keine tolle Visitenkarte». Für Bauvorstand Robert Bustini würde ein positiver Entscheid nach den vielen gescheiterten Projekten gut zum Elgger 1250-Jahr-Jubiläum passen. Und WAK-Präsident Erich Wegmann sieht darin eine grosse Chance, den Dorfkern attraktiver zu machen.
Wichtige Ziele des von den Architekten David Rhyner und Jürg von Selve vorgestellten Richtprojekts sind:
– Praktische Parkplatzlösung und attraktive Wohn- und Geschäftsräume,
– Abschluss des Meisenplatzes,
– «Stadttor» an der Aadorferstrasse,
– Option für einen künftigen Einlenker Oberhof-/Aadorferstrasse.
Die Rechnungsprüfungskommission empfahl jedoch, den Vertrag für den Verkauf des Brandplatzes zurückzuweisen. RPK-Präsident Michael Wanner betonte, seine Behörde sei nicht gegen das Projekt an sich.
Wer nutzt diese Parkplätze?
Nicht einverstanden war die RPK hingegen, dass der Gemeinderat 15 Parkplätze in der Einstellhalle erwerben wollte. Wanner kritisierte, der Preis von 40 000 Franken sei für Elgger Verhältnisse zu hoch, der Bedarf nicht ausgewiesen. Dass die Automobilisten, die heute auf dem Brandplatz gratis parkieren, künftig 120 Franken pro Monat für einen Abstellplatz in der Tiefgarage bezahlen würden, sei unwahrscheinlich. «Die Gemeinde übernimmt die Bewirtschaftung. Doch diese verursacht Kosten», so Wanner. Ihm fehlt auch die Sicherheit, dass die im Vertrag vorgesehene Möglichkeit zum Rückverkauf an die WAK in 20 Jahren noch besteht.
Der Gemeindepräsident widersprach: Die WAK oder deren Rechtsnachfolgerin sei an den Vertrag gebunden. Und die Preise für die Einstellhallenplätze seien realistisch. Wenn man die Teuerung aufrechne, kosteten die Parkplätze in der Elgger Alterssiedlung im Zirkel sogar rund 42 000 Franken. Und die Gemeinde Andelfingen zahle pro Platz in der geplanten Tiefgarage beim Marktplatz 48 000 Franken. Ziegler rechnete vor, dass die Vermietung der Tiefgaragenplätze der Gemeinde in 20 Jahren geschätzte 360 000 Franken einbringen werde. Das entspreche einer Kapitalverzinsung von drei Prozent.
In der Diskussion erhielt Christoph Ziegler Unterstützung von Valentin Schnyder, dem Präsidenten des Handwerker- und Gewerbevereins (HGV): «Der Brandplatz war 40 Jahre lang ein leidiges Thema. Nun erleben wir einen historischen Moment. Die Realisierung des Vorhabens darf nun nicht am Entscheid über 15 Parkplätze scheitern. Denn bei einer Rückweisung hätten wir wieder für zehn Jahre Stillstand.» Schnyder warb für die Anliegen des Gewerbes, das im Dorfkern zusätzliche Räumlichkeiten benötige. Ausserdem könne die Gemeinde nur sicherstellen, dass die Parkplätze im öffentlichen Interesse genutzt würden, wenn sie diese selber bewirtschafte.
Nachdem sich weitere Befürworter und Gegner zu Wort gemeldet hatten, hiess die Gemeindeversammlung den Verkauf mit deutlichem Mehr zu 35 Gegenstimmen gut. lRUEDI ELMER
An der Gemeindeversammlung vom 1. Dezember 2010 haben die Elgger Stimmberechtigten sowohl
dem Gestaltungsplan „Phönix“, Überbauung Brandplatz Kat. Nr. 5037 3
als auch
dem Kaufvertrag zwischen der Politischen Gemeinde Elgg und der Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur Elgg (WAK) für das Grundstück Kat. Nr. 5037 (Brandplatz)
mit grossem Mehr zugestimmt.
Link zu den Dokumenten der Politischen Gemeinde Elgg
Sind Sie in Elgg stimmberechtigt?
Und möchten Sie sich von der vorgesehenen Überbauung des Brandplatzes ein Bild machen?
Am Mittwoch, 1. Dezember 2010 wird das Elgger Dorfmodell im Foyer des Werkgebäudes aufgestellt und kann ab 19 Uhr, vorgängig der Gemeindeversammlung, besichtigt werden.
So könnte der Brandplatz Elgg in Zukunft aussehen:
Die Elgger Zeitung berichtet am 23.11.2010:
„Nachdem in der Vergangenheit schon zwei Versuche der Gemeinde den Brandplatz von 1967 sinnvoll zu überbauen gescheitert sind, wird der dritte privatwirtschaftliche Anlauf bei den zahlreich aufmarschierten Mitgliedern von soso.elgg klar positiv beurteilt.“
Zitat Elgger Zeitung 23.11.2010:
„Klares Ja zum Kaufvertrag«Brandplatz»
Nachdem sich soso.elgg schon an einer früheren Versammlung grundsätzlich positiv zu einer Überbauung des Brandplatzes gestellt hatte, wurde über denKaufvertrag mit der Genossenschaft WAK ausführlich und engagiert diskutiert. Dieser ermöglicht die Überbauung der 44 Jahre alten städtebaulich unschönen«Zahnlücke» in unserem Städtchen, ohne auf den einzigen Vorteil, den der Platz bisher bot – die etwa 30 Parkplätze -zu verzichten. Das eine oder andere Detail könnte wohl auch anders geregelt werden – die Stossrichtung aber stimmt. Der Landpreis ist angemessen, die Kosten für die unterirdischen Parkplätze sind, unter Berücksichtigung der Baubedingungen, zwar beträchtlich, aber ausgewiesen. Dies auch, entgegen der Aussage der RPK, im Vergleich mit andern ähnlichen Projekten; in Andelfingen beispielsweise hat die Gemeinde mehr als doppelt so viele unterirdische Parkplätze für 1,8 Millionen (= 47’000Franken pro Parkplatz) gekauft. Die«Phoenix»-Parkplätze, die von der WAK unterhalten und von der Gemeinde bewirtschaftet werden, kosten somit rund 10’000 Franken weniger. Bereits vertraglich abgesichert ist ein möglicher Verkauf der Parkplätze an die WAK oder deren Rechtsnachfolger nach frühestens 20 Jahren. Nach Abwägung aller Aspekte ergab die Abstimmung bei einer einzigen Gegenstimme eine ganz klare Unterstützung des Kaufvertrags. Dem Gestaltungsplan, der eine bessere Überbauung erst möglich macht und gegen den nach einer zweimonatigen öffentlichen Auflage keinerlei Einwendungen eingegangen sind, wurde einstimmig zugestimmt. Für Elgg und die Initianten ist doch sehr zu hoffen, dass nicht ein drittes Mal Hundertausende von Franken umsonst in eine Projektierung gesteckt wurden, auch wenn diesmal nicht die Steuerzahler den Kopf hinhalten müssten.“
Kanton Zürich
Gemeinde Elgg
Privater Gestaltungsplan
Phönix („Brandplatz“)
Kat. 5037 und 5038
Obergasse / Aadorferstr.
Plan 1:200
10.11.2009
Rev. 15.06.10
Seit dem Grossbrand im Jahr 1967 klafft mitten in Elgg eine Baulücke, die heute als Parkplatz dient. Nach vielen Anläufen liegt nun ein neues Projekt für die Neugestaltung vor. Am 1. Dezember entscheidet der Souverän.
ELGG – «Jetzt müssen wir mal Nägel mit Köpfen machen», sagt der Elgger Gemeindepräsident Christoph Ziegler unter Anspielung auf die vielen gescheiterten Projekte für eine Neuüberbauung des Platzes an der Ecke Obergasse/Aadorferstrasse. Nach dem Grossbrand von 1967, dem zwei Kleinkinder zum Opfer fielen, entstanden in den 1960er- und 1970er-Jahren mehrere private Vorhaben, die alle zum Scheitern verurteilt waren. Ende der 1970er-Jahre kaufte die Gemeinde das Areal und liess dann 1984 und 1991 in Architekturwettbewerben Vorschläge für den Bau eines Gemeindehauses auf dem sogenannten Brandplatz ausarbeiten. Die Planungen verschlangen einige Hunderttausend Franken, ohne dass es zur Realisierung des einen oder anderen Projektes kam. Heute wird das gut 1800 Quadratmeter grosse Grundstück als Parkplatz genutzt.
Verkauf beantragt
Am 1. Dezember nun werden sich die Elgger Stimmberechtigten mit einem neuen Vorhaben befassen: An der Gemeindeversammlung geht es zum einen um den Verkauf der Parzelle und den gleichzeitigen Erwerb von 27 Fahrzeugabstellplätzen, zum anderen um die Genehmigung des privaten Gestaltungsplans «Phönix». Dieser soll die planerischen Voraussetzungen für eine sinnvolle Überbauung des Brandplatzes schaffen. Denn der Kernzonenplan von 1992 schreibt eine für Wohnungen ungeeignete, dass heisst zu grosse Gebäudetiefe vor, wie Projektorganisator Erich Wegmann erklärt. Der frühere Elgger Bauvorstand ist Präsident der Genossenschaft Wohnen, Arbeit und Kultur Elgg (WAK), die sich seit zweieinhalb Jahren als treibende Kraft für die bauliche Nutzung des Areals starkmacht. Für die Projektierung gewährte der Gemeinderat der WAK eine zweijährige Planungssicherheit, die verhinderte, dass das Grundstück zwischenzeitlich in andere Hände kam. Die Ausarbeitung von Vorprojekt und Gestaltungsplan übernahmen die mit der WAK verbundenen Elgger Architekturbüros Jürg von Selve und src-architekten (Michel Cuendet, David Rhiner und Sabine Stindt Rhiner).
«Auf der grünen Wiese bauen kann jeder. Hier auf dem Brandplatz bedeutet es eine Herausforderung» meint Erich Wegmann. Als Besonderheiten erwähnt er die Lage in der Kernzone und im geschützten Ortsbild sowie die in die Planung involvierten Verhandlungspartner, darunter neben den Gemeindebehörden das Amt für Raumplanung und die Kantonsarchäologie.
Aus dem Fenster seines Büros im ersten Obergeschoss des «Ochsen» blickt Wegmann direkt auf den mit zahlreichen Autos überstellten Kiesplatz und die abweisende, fensterlose Trennmauer des seinerzeit vom Schadenfeuer verschonten Nachbargebäudes. Daran anstossend soll nun entlang der Obergasse und der Aadorferstrasse ein winkelförmiger Gebäudekomplex entstehen, der dank Abstufung nicht allzu massig in Erscheinung tritt. In den Obergeschossen sind 15 Miet- und Eigentumswohnungen mit zweieinhalb bis fünfeinhalb Zimmern geplant. Die Zufahrt zur Unterniveaugarage mit 40 Parkplätzen (vergleiche Kasten) befindet sich an der Aadorferstrasse. Sechs Kurzzeitabstellplätze sind an der Obergasse vorgesehen. Den Innenhof mit zwölf bis 15 Parkplätzen erreichen die Autofahrer von der Äusseren Obergasse her. Für die Fussgänger ist ein überdeckter Durchgang zu Obergasse, Meisenplatz und Vordergasse geplant.
Belebung des Dorfkerns
Die 620 Quadratmeter Erdgeschossfläche der Brandplatzbauten sind für Gewerberäume reserviert, welche die WAK verkaufen oder vermieten will, und zwar am liebsten an Detaillisten. Damit stärke man die Bedeutung der westlich vom Baugelände wegführenden Vordergasse als Elgger Einkaufsstrasse, ist Wegmann überzeugt. «Wir wollen Mehrwert schaffen in Bezug auf das Ortsbild, den Mix von Wohnen und Arbeiten sowie hinsichtlich der Vielfalt des Ladenangebots», verspricht der WAK-Präsident. Die Erhaltung der alten Bausubstanz, das Engagement fürs Erscheinungsbild und die Attraktivität des Städtchens sind nach seinen Worten Hauptziele der 2001 gegründeten Genossenschaft.
«Es ist kein Spekulationsbau. Das Projekt ist gefällig und passt in diese Häuserzeile», findet Gemeindepräsident Christoph Ziegler. Seiner Ansicht nach kann der Bau zur Belebung des Dorfkerns beitragen. lRUEDI ELMER
Knackpunkt: 15 unterirdische Gemeinde-Parkplätze
Am 1. Dezember nimmt die Elgger Gemeindeversammlung zur Veräusserung des Brandplatzes Stellung. Der Vertrag mit Genossenschaft Wohnen Arbeiten Kultur Elgg (WAK) sieht einen Verkaufspreis von 914 500 Franken vor. Im Gegenzug soll die Gemeinde zwölf Kurzzeit-Parkplätze im Innenhof für total 120 000 Franken sowie 15 Fahrzeugabstellplätze in der Tiefgarage für maximal 600 000 Franken erwerben. Letzteres veranlasst die Rechnungsprüfungskommission (RPK), die Rückweisung des Geschäfts zu empfehlen. RPK-Präsident Michael Wanner erklärt dazu, der Bedarf der Gemeinde für die unterirdischen Plätze sei nicht ausgewiesen. «Den Landpreis und den Verkauf an Private finden wir gut. Doch die Bewirtschaftung von Abstellplätzen ist nicht Sache der öffentlichen Hand, sondern des Investors», so Wanner. Hinzu komme, dass die vereinbarten maximal 40 000 Franken pro Platz nicht den orts- und marktüblichen Preisen entsprächen. Und schliesslich bedeute die vorgesehene Möglichkeit zum Rückverkauf nach 20 Jahren keine Sicherheit für die Gemeinde, weil dann ein neuer Vertrag mit der Genossenschaft erforderlich sei. – Gemeindepräsident Christoph Ziegler hält diesen Argumenten entgegen, dass der Bedarf für Abstellplätze im Dorfkern ausgewiesen und die Abnahme somit gesichert sei. Die für den effektiven Kaufpreis massgebende Bauabrechnung werde von einem neutralen Experten geprüft. Zudem gehe die Gemeinde dank der Rückgabeoption keinerlei finanzielles Risiko ein, denn sie müsse lediglich den Zins der Investition herausholen. (el)
19.30 Uhr im Saal des Werkgebäudes an der Oberhofstrasse 6 in Elgg
Zur Behandlung gelangen folgende Geschäfte:
A) Politische Gemeinde Elgg
1. Genehmigung des Voranschlages 2011…
2. Gestaltungsplan „Phönix“, Ueberbauung Brandplatz Kat. Nr. 5037
3. Genehmigung Kaufvertrag zwischen der Politischen Gemeinde Elgg und der Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur Elgg (WAK) für das Grundstück Kat. Nr. 5037 (Brandplatz) mit folgenden Bedingungen:- Verkauf des Grundstückes zum Preis von brutto CHF 914’500.–;- gleichzeitiger Kauf von 15 Fahrzeugabstellplätzen in der Tiefgarage zum Preis von höchstens CHF 600’000.–;- gleichzeitige Genehmigung eines Kreditantrages zulasten des Verwaltungsvermögens für den Kauf von 12 Fahrzeugabstellplätzen oberirdisch zu total CHF 120’000.–.
…
Quelle: elgg.ch
Aus dem Gemeinderat Elgg September 2010
Seit beinahe zwei Jahren befasst sich eine Gruppe von Architekten und Interessierten mit einem Projekt, wie der Brandplatz neu überbaut und genutzt werden könnte. Das Projekt hat den Namen „Phönix“ erhalten. Damit der Platz überbaut werden kann, ist ein Gestaltungsplan nötig, welchen sowohl die Bau-direktion des Kantons Zürich sowie die Denkmalpflege des Kantons prüfen und genehmigen müssen. Die Vorverhandlungen über wünschenswertes und machbares verliefen sehr gute und Kompromisse konnten und mussten alle Seiten eingehen. Der Gemeinderat hat denn auch den eingereichten privaten Gestal-tungsplan Kat.Nr. 5037 und 5038 „Brandplatz“ Obergasse/Aadorferstrasse (Projekt Phönix) zur öffentlichen Auflage im Sinne von § 7 Planungs- und Baugesetz des Kantons Zürich (PBG) verabschiedet. Die öffentliche Auflage bei der Gemeinde-verwaltung Elgg, Einwohnerkontrolle, dauert noch bis 2. November 2010. Anlässlich der Gewerbeausstellung am 18. und 19. September 2010 wurde an-hand eines Modells gezeigt, wie der Brandplatz in einigen Jahren wieder aussehen könnte.
Quelle: http://www.elgg.ch/dl.php/de/4ca078b18e328/Neues_September_2010.pdf
Am 18./19. September fand in den Elgger Gassen ein historischer Markt und die Gewerbeausstellung des HGV statt.
Impressionen mit Marktfrauen, altem Gewerbe und dem Phönix-Infostand:
Elgg feiert 2010 sein 1250. Bestehen. Am Wochenende 18./19. September findet in den Gassen ein historischer Markt und die Gewerbeausstellung des HGVs statt. Besuchen Sie uns am Phönix-Stand vor dem Haus zum Ochsen! Bei einem Glas Wein oder einem kühlen Bier und feinen Knabbereien erläutern wir Ihnen unser Modell und beantworten alle Ihre Fragen.
Rosige Aussichten für den Brandplatz |
Auf ungeteiltes Interesse stiessen die Informationen von Architekt David Rhiner und Erich Wegmann, der in seiner Funktion als WAK-Präsident als Gast anwesend war, über den Planungsstand für die Überbauung des Brandplatzes. Die erfreuliche Privatinitiative wird vom Gemeinderat unterstützt, u.a. durch Gewährung von Planungssicherheit. Auch der Kanton ist miteinbezogen und hat seine Zustimmung und die Gewährung von gewissen Ausnahmen zugesagt, vor allem bei der wichtigen Frage der Gestaltung der Parkierungsmöglichkeiten (Tiefgarage). Entstehen soll ein kombiniertes Geschäfts- und Wohnhaus; als Bauträger werden neben der WAK noch weitere Investoren gesucht. Ende Jahr wird die Stimmbür-gerschaft Stellung nehmen können zu einem Gestaltungsplan sowie zur Art der Landnutzung (Verkauf, Tausch oder Baurecht). Es wäre wirklich zu begrüssen, wenn der viel versprechende dritte Anlauf zur Ueberbaung des Brandplatzes und somit zur Schliessung dieser seit 1967 bestehenden, städtebaulich unschönen Lücke führen würde! |
René Lutz in der Elgger Zeitung vom 8. Juni 2010:
Die Generalversammlung der Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur Elgg und Umgebung (WAK) stand im Zeichender «Brandplatzüberbauung». …
Vorstellung Brandplatz-Projekt
David Rhiner stellte sodann den neuesten Stand in Sachen Brandplatzüberbauung vor. Zusammen mit Jürg von Selve und dem Büro Rhiner Stindt Cuendet habe man eine Planungsgemeinschaftgegründet. Was das Projekt selber anbelangt, so habe man sich für die Ausarbeitung eines Gestaltungsplanes entschlossen, denn nur so lassen sich die sonst starren Formen der geltenden Bauordnung verändern. Er zeigte dann an verschiedenen Modellen auf, wie im Einzelnen bei derPlanung vorgegangen wurde. Das Projekt sieht weiterhin zwei Gebäude mitFront gegen die Hauptgassen hin vor sowie eines entlang der Aadorferstrasse. In den beiden Häusern gegen die Obergassehin sind im Erdgeschoss nach wie vor Geschäftsräume vorgesehen. In den Obergeschossen dann Wohnungenvon unterschiedlicher Grösse. Das Parkproblem, auf das der Gemeinderat grossen Wert lege, soll durch eine Tiefgarage mit provisorischer Zufahrt vonder Aadorferstrasse her gelöst werden. Wenn einmal der schon längst geplante Einmünder der Oberhofstrasse realisiert werden kann, muss die Zufahrt von dort aus erfolgen. Es sind 30 bis 36 Parkplätze vorgesehen. Der Gestaltungsplan ist dem Kanton zur Vorprüfung eingereicht worden, der diesem unter gewissen Vorbehalten zugestimmt hat.
Realisierung undFinanzierung
Natürlich war auch die Realisierung und Finanzierung eine Frage, die in denRaum gestellt wurde. Erich Wegmann hielt dazu fest, dass der Gemeinderat auf Gesuch hin der WAK und den Architekten ja zwei Jahre Zeit zur Vorlage eines realisierbaren Projektes eingeräumt habe. Dieser Zeitraum laufe im März 2011 ab. Nach dem heutigen Stand sollte es jedoch möglich sein, im Laufe dieses Jahres eine Trägerschaft auf die Beine zu stellen, die dieses Werk ausführen könne. Für die Genossenschaft WAK sei das zehn Millionen Projekt eindeutig einen Schuh zu gross. Gegenwärtig laufen Verhandlungenauf verschiedenen Ebenen. Man könne sich eine Trägerschaft in Genossenschaftsform, aber auch in Eigentumsform vorstellen. Auch eine Anlehnungan eine grössere Genossenschaft sei denkbar. Was den Landkauf anbelange, so sei man mit dem Gemeinderat in erstenVerhandlungen, wobei man noch nicht über den Preis gesprochen habe. Auch die Übernahme der Parzelle im Baurecht könnte möglich sein. Was den zeitlichenRahmen anbelange, so hoffe man bis im Herbst gangbare Lösungen zu finden, damit an der Gemeindeversammlung vom Dezember über den Gestaltungsplan sowie den Landkauf oder das Baurecht entschieden werden könne. Sodann bestand Gelegenheit, die verschiedenen aufgehängten Pläne zu studieren und vor allem Fragen zu stellen. …
Modellstudien für die Überbauung „Phönix“ Elgg
Der Mythos Phönix steht für etwas, das schon verloren geglaubt war, aber in neuem Glanz wieder erscheint.
Aktuelle Situation auf dem Brandplatz Elgg
Herzlich willkommen auf unserem Blog.
Als Elggerin oder Elgger kennen Sie die Situation unseres Brandplatzes. Und bestimmt kennen Sie den Mythos des Vogels, der verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen.
„Wie ein Phönix aus der Asche“ – diese Redewendung für etwas, das schon verloren geglaubt war, aber in neuem Glanz wieder erscheint, haben wir zu unserem Motto gemacht. So sollen auf dem jetzigen Parkplatz in unserem Ortskern nebst neuem Parkraum wieder lebenswerte Wohn- und Arbeitsstätten entstehen.
In einem Gemeinschaftsprojekt von src-architekten Sabine Stindt – David Rhiner – Michel Cuendet, Genossenschaft WAK und Architekt Jürg von Selve soll ein attraktives Zentrum zum Leben und Arbeiten geschaffen werden.
Referenzen:
„Phönix“ – Leben, arbeiten, parkieren, wohnen in Elgg!
Ein Gemeinschaftsprojekt von
1407 | Elgg wird im Appenzellerkrieg angezündet und zerstört. |
1445 | Der Flecken wurde im alten Zürichkrieg abermals den Flammen preisgegeben, diesmal waren es die Wiler, die ihn in Brand steckten. |
1748 | Während zweieinhalb Jahrhunderten scheint Elgg von grösseren Brandunglücken verschont geblieben zu sein, wenigstens erwähnen die schriftlichen Aufzeichnungen ausser einigen Blitzschlägen in den Kirchturm und dem Brand einer Bachhütte 1723 nichts besonderes. |
1749 | Im September brach in einem Rathaus zur „Krone“ angebauten Haus Feuer aus und ergriff die umliegenden Gebäude auf beiden seiten der Obergasse. Es wurden 21 Häuser in Asche gelegt, ein Unglück, das 149 Personen betraf. Damals wurde also der ganze untere Teil der Obergasse zerstört, sowohl der halbe äussere Ring als auch der halbe innere Ring, während die massiv gebaute „Krone“ erhalten blieb. |
1820 | Im Juli schlug ein Blitz in eine Scheune. Sie fing sofort Feuer. Eine angebaute Scheune und sechs danebenstehende Wohnhäuser, alle im Raume zwischen „Krone“, altem Friedhof und Kirchgasse wurden ein Raub der Flammen. |
1855 | Im Juni brannte die Zigarrenfabrik an der Aadorferstrasse nieder. Das sehr gut versicherte Gebäude war auf Betreiben des Besitzers angezündet worden. Der Brandstifter erhielt 13 Jahre Kettenstrafe und der Urheber erhängte sich im Gefängnis. |
1870 | Am 23. Mai verbrannten sieben Häuser des äusseren Rings der Vordergasse, zwischen Untertor und „Elggerhof“. Das nach dem Brand neu erstellte Wohnhaus beim Untertor wurde sechs Jahre später nochmals stark beschädigt und musste teilweise neu aufgebaut werden. |
1876 | Im Januar wurden vier Häuser an der Hintergasse durch ein böswillig angelegtes Feuer zerstört, wodurch der ganze Flecken in Gefahr geriet und 10 Haushaltungen wurden Obdachlos. |
1876 | Im Juli, einem Sonntag, kurz nach Mitternacht, brach im äussern Ring der Untergasse, unweit des „Spitals“ ein Feuer aus, das fast den ganzen Flecken Elgg zerstören sollte. In weniger als vier Stunden brannten 42 Wohnhäuser, 47 Oekonomiegebäude und 9 Werkstätten nieder. Mehr als ein Dutzend anderer Häuser wurden stark beschädigt. 73 haushalte mit 275 Personen waren obdachlos. |
1902 | Im Januar zerstörte ein Brandfall vier Wohnhäuser im äusseren Ring an der Hintergasse, dort wo der Brand vom Juli 1876 Halt gemacht hatte. |
1911 | Im März zerstörte das Feuer das grosse Gebäude der Wirtschaft zum „Obertor“. |
1967 | Ein Grossbrand zerstört an der Obergasse drei Häuser, der Brandplatz ist noch heute zu sehen. |
1983 | Das Haus zur Meise ist renoviert und wird eingeweiht. Kurz darauf wird der ganze Dachstock ein Raub der Flammen und muss nochmals ausgebaut werden. |
Quelle: Geschichte der Gemeinde Elgg von Karl Mietlich/ Elgger Jahrbuch
16. März 1967: Ein vierjähriges Mädchen und ein zweijähriger Knabe lösen an der Obergasse in Elgg einen Brand aus, der drei Häuser und einen Pferdestall zerstört. Die Kinder kommen um. 50 Personen werden obdachlos.
1960er- und 70er-Jahre: Diverse private Initiativen für einen Wiederaufbau
sind zum Scheitern verurteilt.
Ende 1970er-Jahre: Die Gemeinde kauft das Areal.
1984: In einer Urnenabstimmung wird der Neubau eines Gemeindehauses auf dem Brandplatz abgelehnt.
1991: Der Gemeinderat lanciert einen zweiten Architekturwettbewerb für ein Verwaltungsgebäude am selben
Standort, stellt die Realisierung des Projekts dann aber zurück.
Frühjahr 2003: Der Handwerker- und Gewerbeverein baut für seine Leistungsschau die Fassaden der abgebrannten Häuser nach.
Dezember 2008: Der Gemeinderat garantiert privaten Initianten für zwei Jahre Planungssicherheit zur Ausarbeitung eines Projektes.