Ein neues Projekt für den alten Brandplatz

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Alles andere als Ferien

Während halb Elgg in die Ferien fährt, steigen Planer, Architekten und Ingenieure intensiv in die Planung des Projektes «Brandplatz» ein, damit im Oktober das Baugesuch eingereicht werden kann. Geplanter Baubeginn ist im kommenden Jahr.
Letzte Woche fuhren kurz nacheinander Autos von regionalen Ingenieurbüros auf dem heutigen Brandplatz vor. Was das wohl zu bedeuten hatte? Michel Cuendet vom src-Architektenteam und Architekt Jürg von Selve begrüssten die Fachplaner und Ingenieure herzlich. Nach einem kurzen Augenschein vor Ort begaben sich alle ins Gemeindehaus. Schnell fanden sie im Ortsmodell die Übersicht über die Elgger Gassen und das bereits eingesetzte Richtprojekt.

Aufträge für ersten Planungsschritt vergeben

Im Restaurant Löwen fand dann das offizielle Kickoff-Meeting statt. Nachdem vorgängig verschiedene Offerten geprüft und in der Baukommission intensiv diskutiert worden waren, wurden die zuständigen Ingenieure und Fachplaner
von den Architekten zu einem gegenseitigen persönlichen Kennenlernen eingeladen. Somit ist auch bekannt, welche Firmen für den ersten Planungsschritt beauftragt wurden. Es sind dies: Thomas Böni Ingenieurbüro GmbH, Winterthur für die Statik; Elektro-Design + Partner AG, Winterthur für die Elektroplanung; Schoch Reibenschuh AG, Volketswil für Sanitär-/Heizungs- und Lüftungsplanung; K+I GmbH, Elgg für die Bauphysik und TBB Ingenieure AG, Elgg für die Vermessung.

Kurzer Rückblick
Die Architekten Jürg von Selve und David Rhiner sowie Erich Wegmann von der Genossenschaft WAK (Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur in Elgg und Umgebung) hielten die wichtigsten Eckdaten nochmals fest: Am 1. Dezember 2010 wurde der durch die Planungs-ARGE Phönix in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft WAK und den Behörden erarbeitete Gestaltungsplan durch die Elgger Gemeindeversammlung angenommen. An der gleichen Versammlung wurde auch dem Verkaufsvertrag für das gemeindeeigene Land an die Genossenschaft zugestimmt — verbunden mit der Verpflichtung, bis im Oktober 2011 ein dem Gestaltungsplan entsprechendes Baugesuch einzureichen.

Planungsstart

Aufgrund des aktuellen Projektstandes erarbeiten nun Thomas Böni, Lubos Krajci, Herbert Mörgeli und Christian Schoch über die Sommerferien konzeptionelle Lösungsansätze bezüglich Statik, Gebäudehülle und Haustechnik. Danach werden alle Dispositionen definitiv festgelegt, damit darauf aufbauend die Baueingabe fristgemäss erfolgen kann.

Zahlreiche Anfragen für Wohn- und Gewerberäume

Schon vor Baubeginn erhält die Genossenschaft WAK zahlreiche Anfragen für Wohn- und Gewerberäume. Erich Wegmann hat bereits intensive Gespräche mit Miet- und Kaufinteressenten für kleinere und grössere Wohnungen geführt, denn in der jetzigen Phase können noch viele Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Auch für den Gewerbebereich zeichnen sich attraktive Lösungen ab. Weitere Gespräche finden auch während den Sommerferien statt.

Grosse Herausforderung

Die Elgger Zeitung berichtet über die GV

GV WAK

Grosse Herausforderung für die kleine WAK

Die Generalversammlung der Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur Elgg und Umgebung (WAK) stand ganz im Zeichen ihres bisher grössten Projektes, der „Brandplatz-Überbauung“.

Der Vorstand der Genossenschaft WAK lud auf Mittwoch, 4. Mai 2011, zur ordentlichen Generalversammlung. Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich 20 Genossenschafterinnen und Genossenschafter auf dem Lindenplatz und machten sich zu Fuss auf den Weg hinauf zur Schlossschenke. Ein reichhaltiges, liebevoll angerichtetes Apérobuffet stimmte auf den Abend ein. Nach und nach gesellten sich die weiteren Teilnehmer dazu, darunter auch einige neue Gesichter, hatte sich die Anzahl der Genossenschafter im letzten Jahr doch auf 101 Mitglieder erhöht.

Vor dem offiziellen Beginn entzündete Conrad Schneider eine Kerze und bat um eine Schweigeminute für die am Montag verstorbene Gertrud Egg, Ehefrau des Vorstandsmitglieds Bernhard Egg.

Kurz vor halb acht begrüsste Präsident Erich Wegmann sodann die knapp 40 anwesenden Mitglieder und eröffnete die 9. ordentliche Generalversammlung. Zügig und souverän führte er durch die Traktanden, unterstützt durch die Vorstandsmitglieder Conrad Schneider, Andrea Kippe und Helmut Jaekel. Zur Stimmenzählerin wurde Martina Lattmann gewählt.

Geschäftsbericht 2010 von historischem Wert

Dank einiger Anekdoten aus dem Leben des Präsidenten einer kleinen Genossenschaft sorgte der Vorsitzende für manchen Schmunzler. Erfreut zeigte er sich über die abgeschlossene energetische Sanierung und gelungene Fassadenrenovation vom „Haus zum Ochsen“. Und auch, dass mit Kumar wieder das beste indische Lokal von ganz Elgg eingezogen sei. Als Highlight mit historischem Wert bezeichnete er die letzte Gemeindeversammlung des Jahres 2010. Am 1. Dezember war über die Zukunft des Brandplatzes abgestimmt worden. Dem Gestaltungsplan und somit der Möglichkeit der Überbauung „Phönix“ war mit überwältigendem Mehr entsprochen worden und damit war das Terrain für den traktandierten Verkauf des Brandplatzes geebnet. In der Abstimmung hatte sich dann eine überwältigende Mehrheit gegen nur 35 Stimmen für den Verkauf des Brandplatzes an die WAK ausgesprochen. „Ein historisches Zeichen, sowohl für die Gemeinde als auch für die WAK“.

Erfolgreiches Geschäftsjahr

Brigitte Gallucci bewies einmal mehr, dass man trockene Zahlen humorvoll und trotzdem professionell präsentieren kann. Eine erfreuliche Entwicklung zeigten die Anteilscheine mit einem Plus von Fr. 30’000.- gegenüber dem Vorjahr. Mit mehr Schuldbriefen als Schulden steht die Genossenschaft auf gesunden Füssen. Erfolgsrechnung und Bilanz wurden einstimmig angenommen und der WAK-Buchhalterin mit riesigem Applaus für ihre Arbeit gedankt. Im Sinne einer wert- und nachhaltigen Investition in Elgger Projekte wurde auf Antrag von Erich Wegmann beschlossen, auf eine Zinsausschüttung zu verzichten. Die weiteren statutarischen Geschäfte gaben zu keinerlei grossen Diskussionen Anlass und die Organe wurden für die nächsten zwei Jahre einstimmig wiedergewählt. Auf viel Interesse stiessen die Informationen über das grösste Projekt, an das sich die WAK bisher gewagt hat.

Zeithorizont 2013

Die Überbauung Brandplatz stellt die WAK in den nächsten Jahren vor grosse Herausforderungen. Herausforderungen, denen sich der Vorstand voller Elan stellen wird – gemeinsam mit der Planungs-ARGE src-architekten (Sabine Stindt / David Rhiner / Michel Cuendet) und Jürg von Selve sowie der Baukommission, die das Projekt weiterentwickeln werden. Die Mitglieder der Baukommission wurden anlässlich dieser GV kurz vorgestellt. Es sind dies Erich Wegmann, Conrad Schneider, Stephan Kübler, Cécile Scherrer und Käthi Barth. David Rhiner und Erich Wegmann informierten über den aktuellen Projektstand seit der Genehmigung des Gestaltungsplanes und dem Verkauf des Brandplatzes an die WAK durch die Stimmberechtigten der Politischen Gemeinde Elgg im letzten Dezember.

Auch Kanton gibt grünes Licht

Just am Tag der GV sei der vom Kanton unterschriebene Gestaltungsplan zurückgekommen und somit rechtskräftig geworden. Damit läuft die sechsmonatige Frist, um das Bauprojekt einzureichen. Das Gremium zeigte sich zuversichtlich, dass in den Sommerferien die Eingabe des Baugesuchs erfolgen werde. Mit der rechtskräftigen Baubewilligung rechne man bis Frühjahr 2012, was bedeute, dass im Herbst 2012 mit dem Bau begonnen werden könne. Der Bezug der Wohnungen und Gewerberäume könnte dann ab Herbst 2013 erfolgen.

Grosses Interesse von Gewerbe und Privaten

Inzwischen seien intensive Gespräche mit Miet- und Kaufinteresssenten geführt worden, soll die Überbauung doch allen Wünschen Bedürfnissen auf hohem Niveau gerecht werden. „Durch die zahlreichen Anfragen sind wir in der glücklichen Lage, dass die vier geplanten Eigentumswohnungen voraussichtlich ohne Inserate verkauft werden können“, so Erich Wegmann. Und: „Wir sind zuversichtlich, auch im Gewerbebereich eine Nutzung mit Mehrwert realisieren zu können“. Die Genossenschaft WAK rechnet mit Anlagekosten von 10 Mio. Franken.

„Brandplatz“ ade!

Der negativ behaftete Name „Brandplatz“ soll bald aus dem Elgger Vokabular verschwinden. In den nächsten Wochen wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem ein attraktiver, zum Landstädtchen und zu den Nachbarhäusern „Krone“, „Ochsen“ und „Meise“ passender Name gefunden werden soll. Mit diesem letzten Hinweis beendete Erich Wegmann die diesjährige GV. Bei angeregten Gesprächen und einem letzten Glas Wein liessen die Genossenschafterinnen und Genossenschafter den Abend ausklingen.

Neue Zukunft

Am Samstag, 4. Dezember 2010 berichtet die Elgger Zeitung

4. Dezember 2010

Bericht in der Elgger Zeitung nach der Gemeindeversammlung vom 1.12.10

Die Stimmberechtigten der Politischen Gemeinde Elgg stimmten dem Privaten Gestaltungsplan für das Areal «Brandplatz» und sodann dem Verkauf an die Genossenschaft WAK mit grossem Mehr zu

ELGG – Gemeindepräsident Christoph Ziegler konnte am Mittwochabend, 1. Dezember, trotz starkem Schneetreiben 178 Stimmberechtigte im Werkgebäudesaal zur ordentlichen Budgetversammlung begrüssen. Das rege Interesse galt aber vor allem dem Traktandum drei, Verkauf des «Brandplatzes» an die Genossenschaft WAK und dem vorgeschlagenen Kauf von 12 oberirdischen und 15 Tiefgargeplätzen durch die Gemeinde.

Gestaltungsplan «Phönix» genehmigt

Um die Brandplatzüberbauung zu ermöglichen, mussten die Stimmberechtigten den Privaten Gestaltungsplan genehmigen, denn die bestehende Bauordnung würde das vorgesehene Projekt nicht zulassen. Nach den Erläuterungen von Gemeinderat Robert Bustini, Erich Wegmann vom WAK und den beiden Architekten David Rhiner und Jürg von Selve, die dem Projekt unter dem Namen «Phönix» zu Gevatter stehen, drehte sich die Diskussion vor allem um den schon seit längerer Zeit geplanten neuen Einlenker der Oberhof- in die Aadoferstrasse und der damit verbundenen Landbesitzverhältnisse. Durch den Gestaltungsplan wird der direkte Zugang von der äusseren Obergasse in die Aadorferstrasse aufgehoben. Der Fussgängerweg hingegen bleibt bestehen. Dem Gestaltungsplan und somit der Möglichkeit der Überbauung «Phönix» wurde mit überwältigendem Mehr gegen eine Stimme entsprochen. Damit war das Terrain für das Traktandum 3, Verkauf des Brandplatzes geebnet.

Brandplatzverkauf genehmigt

Gemeindepräsident Christoph Ziegler stellte sodann den Verkaufsvertrag für den Brandplatz, wie er mit der Genossenschaft Wohnen, Arbeit und Kultur (WAK) ausgearbeitet worden war, näher vor. Der Quadratmeterpreis von 500 Franken sei marktkonform. Im Gegenzug zum Verkauf beantragte der Gemeinderat, es seien 12 oberirdische und 15 Tiefgaragenparkplätze zu erstehen. Dies auch auf Grund des kommunalen Richtplanes, der auf dem Brandplatz bei dessen Überbauung die Schaffung von neuen Parkplätzen vorsieht. Diese Richtlinien sind behördeverbindlich. Für die Parkplätze müssen 10’000 Franken für die oberirdischen und maximal 40’000 Franken pro Platz für diejenigen in der Tiefgarage bezahlt werden. Der Preis der letzteren hängt von der Bauabrechnung ab. Zudem wurde eine Rückkaufsverpflichtung der WAK in 20 Jahren vereinbart und die Genossenschaft übernimmt auch vollumfänglich den Unterhalt.

RPK beantragte Rückweisung

Michael Wanner begründete als Präsident der RPK deren Rückweisungsantrag. Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, Parkplätze in der Tiefgarage zu erstehen und diese dann auch zu bewirtschaften. Zudem sei der vereinbarte Preis zu hoch. In der Diskussion erfuhr die RPK einige Unterstützung aus der Versammlungsmitte. Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, der WAK eine finanzielle Anschubfinanzierung zu gewähren, wurde unter anderem ins Feld geführt.

Von Gewerbeseite wurden die Stimmberechtigten aufgerufen, diese einmalige Chance zu ergreifen und mit den Parkplätzen auch für das einheimische Gewerbe etwas Sinnvolles zu tun. Man sei auf genügend Parkplätze im „Flecken“ angewiesen, sollten Gewerbebetriebe und Detaillisten wirkungsvoll unterstützt werden. Aber auch die gute Vorarbeit des Gemeinderates wurde gelobt und der Kaufvertrag als sehr gut bezeichnet. In der Abstimmung sprach sich eine überwaltigende Mehrheit gegen 35 Stimmen für den Verkauf des Brandplatzes an die WAK aus. Die Gemeinde habe in ihrem Jubeljahr mit dem Entscheid ein historisches Zeichen gesetzt, hielt der Vorsitzende abschliessend fest.“ … (René Lutz)

Nicht an Details scheitern!

Die Elgger Zeitung berichtet am 23.11.2010:

„Nachdem in der Vergangenheit schon zwei Versuche der Gemeinde den Brandplatz von 1967 sinnvoll zu überbauen gescheitert sind, wird der dritte privatwirtschaftliche Anlauf bei den zahlreich aufmarschierten Mitgliedern von soso.elgg klar positiv beurteilt.“

Elgger Zeitung 23.11.2010

soso.elgg beurteilt Projekt klar positiv

Zitat Elgger Zeitung 23.11.2010:

„Klares Ja zum Kaufvertrag«Brandplatz»

Nachdem sich soso.elgg schon an einer früheren Versammlung grundsätzlich positiv zu einer Überbauung des Brandplatzes gestellt hatte, wurde über denKaufvertrag mit der Genossenschaft WAK ausführlich und engagiert diskutiert. Dieser ermöglicht die Überbauung der 44 Jahre alten städtebaulich unschönen«Zahnlücke» in unserem Städtchen, ohne auf den einzigen Vorteil, den der Platz bisher bot – die etwa 30 Parkplätze -zu verzichten. Das eine oder andere Detail könnte wohl auch anders geregelt werden – die Stossrichtung aber stimmt. Der Landpreis ist angemessen, die Kosten für die unterirdischen Parkplätze sind, unter Berücksichtigung der Baubedingungen, zwar beträchtlich, aber ausgewiesen. Dies auch, entgegen der Aussage der RPK, im Vergleich mit andern ähnlichen Projekten; in Andelfingen beispielsweise hat die Gemeinde mehr als doppelt so viele unterirdische Parkplätze für 1,8 Millionen (= 47’000Franken pro Parkplatz) gekauft. Die«Phoenix»-Parkplätze, die von der WAK unterhalten und von der Gemeinde bewirtschaftet werden, kosten somit rund 10’000 Franken weniger. Bereits vertraglich abgesichert ist ein möglicher Verkauf der Parkplätze an die WAK oder deren Rechtsnachfolger nach frühestens 20 Jahren. Nach Abwägung aller Aspekte ergab die Abstimmung bei einer einzigen Gegenstimme eine ganz klare Unterstützung des Kaufvertrags. Dem Gestaltungsplan, der eine bessere Überbauung erst möglich macht und gegen den nach einer zweimonatigen öffentlichen Auflage keinerlei Einwendungen eingegangen sind, wurde einstimmig zugestimmt. Für Elgg und die Initianten ist doch sehr zu hoffen, dass nicht ein drittes Mal Hundertausende von Franken umsonst in eine Projektierung gesteckt wurden, auch wenn diesmal nicht die Steuerzahler den Kopf hinhalten müssten.“

Kein Spekulationsbau

Landbote vom 15. November 2010: 

Neue Pläne für den 43-jährigen Brandplatz

Seit dem Grossbrand im Jahr 1967 klafft mitten in Elgg eine Baulücke, die heute als Parkplatz dient. Nach vielen Anläufen liegt nun ein neues Projekt für die Neugestaltung vor. Am 1. Dezember entscheidet der Souverän.

  • Mehrwert für Ortsbild und Dorfleben: Projektorganisator Erich Wegmann mit dem Modell der Überbauung. Hinten die 43-jährige Baulücke des Brandplatzes. (marc dahinden)

ELGG – «Jetzt müssen wir mal Nägel mit Köpfen machen», sagt der Elgger Gemeindepräsident Christoph Ziegler unter Anspielung auf die vielen gescheiterten Projekte für eine Neuüberbauung des Platzes an der Ecke Obergasse/Aadorferstrasse. Nach dem Grossbrand von 1967, dem zwei Kleinkinder zum Opfer fielen, entstanden in den 1960er- und 1970er-Jahren mehrere private Vorhaben, die alle zum Scheitern verurteilt waren. Ende der 1970er-Jahre kaufte die Gemeinde das Areal und liess dann 1984 und 1991 in Architekturwettbewerben Vorschläge für den Bau eines Gemeindehauses auf dem sogenannten Brandplatz ausarbeiten. Die Planungen verschlangen einige Hunderttausend Franken, ohne dass es zur Realisierung des einen oder anderen Projektes kam. Heute wird das gut 1800 Quadratmeter grosse Grundstück als Parkplatz genutzt.

Verkauf beantragt

Am 1. Dezember nun werden sich die Elgger Stimmberechtigten mit einem neuen Vorhaben befassen: An der Gemeindeversammlung geht es zum einen um den Verkauf der Parzelle und den gleichzeitigen Erwerb von 27 Fahrzeugabstellplätzen, zum anderen um die Genehmigung des privaten Gestaltungsplans «Phönix». Dieser soll die planerischen Voraussetzungen für eine sinnvolle Überbauung des Brandplatzes schaffen. Denn der Kernzonenplan von 1992 schreibt eine für Wohnungen ungeeignete, dass heisst zu grosse Gebäudetiefe vor, wie Projektorganisator Erich Wegmann erklärt. Der frühere Elgger Bauvorstand ist Präsident der Genossenschaft Wohnen, Arbeit und Kultur Elgg (WAK), die sich seit zweieinhalb Jahren als treibende Kraft für die bauliche Nutzung des Areals starkmacht. Für die Projektierung gewährte der Gemeinderat der WAK eine zweijährige Planungssicherheit, die verhinderte, dass das Grundstück zwischenzeitlich in andere Hände kam. Die Ausarbeitung von Vorprojekt und Gestaltungsplan übernahmen die mit der WAK verbundenen Elgger Architekturbüros Jürg von Selve und src-architekten (Michel Cuendet, David Rhiner und Sabine Stindt Rhiner).

«Auf der grünen Wiese bauen kann jeder. Hier auf dem Brandplatz bedeutet es eine Herausforderung» meint Erich Wegmann. Als Besonderheiten erwähnt er die Lage in der Kernzone und im geschützten Ortsbild sowie die in die Planung involvierten Verhandlungspartner, darunter neben den Gemeindebehörden das Amt für Raumplanung und die Kantonsarchäologie.

Aus dem Fenster seines Büros im ersten Obergeschoss des «Ochsen» blickt Wegmann direkt auf den mit zahlreichen Autos überstellten Kiesplatz und die abweisende, fensterlose Trennmauer des seinerzeit vom Schadenfeuer verschonten Nachbargebäudes. Daran anstossend soll nun entlang der Obergasse und der Aadorferstrasse ein winkelförmiger Gebäudekomplex entstehen, der dank Abstufung nicht allzu massig in Erscheinung tritt. In den Obergeschossen sind 15 Miet- und Eigentumswohnungen mit zweieinhalb bis fünfeinhalb Zimmern geplant. Die Zufahrt zur Unterniveaugarage mit 40 Parkplätzen (vergleiche Kasten) befindet sich an der Aadorferstrasse. Sechs Kurzzeitabstellplätze sind an der Obergasse vorgesehen. Den Innenhof mit zwölf bis 15 Parkplätzen erreichen die Autofahrer von der Äusseren Obergasse her. Für die Fussgänger ist ein überdeckter Durchgang zu Obergasse, Meisenplatz und Vordergasse geplant.

Belebung des Dorfkerns

Die 620 Quadratmeter Erdgeschossfläche der Brandplatzbauten sind für Gewerberäume reserviert, welche die WAK verkaufen oder vermieten will, und zwar am liebsten an Detaillisten. Damit stärke man die Bedeutung der westlich vom Baugelände wegführenden Vordergasse als Elgger Einkaufsstrasse, ist Wegmann überzeugt. «Wir wollen Mehrwert schaffen in Bezug auf das Ortsbild, den Mix von Wohnen und Arbeiten sowie hinsichtlich der Vielfalt des Ladenangebots», verspricht der WAK-Präsident. Die Erhaltung der alten Bausubstanz, das Engagement fürs Erscheinungsbild und die Attraktivität des Städtchens sind nach seinen Worten Hauptziele der 2001 gegründeten Genossenschaft.

«Es ist kein Spekulationsbau. Das Projekt ist gefällig und passt in diese Häuserzeile», findet Gemeindepräsident Christoph Ziegler. Seiner Ansicht nach kann der Bau zur Belebung des Dorfkerns beitragen. lRUEDI ELMER

Knackpunkt: 15 unterirdische Gemeinde-Parkplätze
Am 1. Dezember nimmt die Elgger Gemeindeversammlung zur Veräusserung des Brandplatzes Stellung. Der Vertrag mit Genossenschaft Wohnen Arbeiten Kultur Elgg (WAK) sieht einen Verkaufspreis von 914 500 Franken vor. Im Gegenzug soll die Gemeinde zwölf Kurzzeit-Parkplätze im Innenhof für total 120 000 Franken sowie 15 Fahrzeugabstellplätze in der Tiefgarage für maximal 600 000 Franken erwerben. Letzteres veranlasst die Rechnungsprüfungskommission (RPK), die Rückweisung des Geschäfts zu empfehlen. RPK-Präsident Michael Wanner erklärt dazu, der Bedarf der Gemeinde für die unterirdischen Plätze sei nicht ausgewiesen. «Den Landpreis und den Verkauf an Private finden wir gut. Doch die Bewirtschaftung von Abstellplätzen ist nicht Sache der öffentlichen Hand, sondern des Investors», so Wanner. Hinzu komme, dass die vereinbarten maximal 40 000 Franken pro Platz nicht den orts- und marktüblichen Preisen entsprächen. Und schliesslich bedeute die vorgesehene Möglichkeit zum Rückverkauf nach 20 Jahren keine Sicherheit für die Gemeinde, weil dann ein neuer Vertrag mit der Genossenschaft erforderlich sei. – Gemeindepräsident Christoph Ziegler hält diesen Argumenten entgegen, dass der Bedarf für Abstellplätze im Dorfkern ausgewiesen und die Abnahme somit gesichert sei. Die für den effektiven Kaufpreis massgebende Bauabrechnung werde von einem neutralen Experten geprüft. Zudem gehe die Gemeinde dank der Rückgabeoption keinerlei finanzielles Risiko ein, denn sie müsse lediglich den Zins der Investition herausholen. (el)

Der Landbote berichtet

Ein neues Projekt für den alten Brandplatz

1967 zerstörte ein Brand drei Häuser am Eingang zur Obergasse in Elgg. Seither klafft dort eine Lücke. Nun liegt ein neues Projekt vor.
Der Brand von 1967 gehört zu einer frühen Kindheitserinnerung von Gemeindepräsident Christoph Ziegler. «Ich war ein kleiner Junge, als meine Mutter mich auf dem Balkon hochhob. Ich sah viel Rauch im Dorf, und die Mutter erzählte mir, mein Vater helfe dort oben beim Löschen.» Heute, bald 50 Jahre später, unternimmt Elgg erneut einen Anlauf, um für den Brandplatz gegenüber der «Krone» eine bauliche Lösung zu suchen. Alle bisherigen Ideen für eine neue Nutzung sind gescheitert. Ende 2008 hat der Gemeinderat der WAK «Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur Elgg und Umgebung» die zweijährige Planungssicherheit garantiert, damit diese ein Projekt ausarbeiten kann. In dieser Zeit wird der Brandplatz nicht veräussert. Ortsbild und Dorfleben «Ein Objekt im Zentrum muss ins Dorfbild passen. Es soll gefallen und das Dorf beleben. Wir wollen, dass hier eine gemischte Nutzung mit Publikumsverkehr realisiert wird, und nicht einfach nur Wohnraum», erklärt Ziegler. Bereits vor den ersten Verhandlungen mit dem Gemeinderat hat die WAK die Architekturbüros Jürg von Selve und src-architekten damit beauftragt, ein Vorprojekt und einen Gestaltungsplan zu erstellen. Unterdessen ist das Projekt bereits weit gediehen. Gemäss David Rhiner von src-architekten sind drei Häuser geplant, die im Parterre dem Gewerbe Raum geben. In den oberen Stockwerken
wird primär Wohnraum und im Untergeschoss eine Tiefgarage entstehen. Die Architekten setzen mit ihrem Vorschlag die Häuserzeile der Obergasse fort, brechen die Linie dann aber auf und führen sie in die Aadorferstrasse. Da das Projekt nicht in allen Teilen den geltenden Kernzonenvorschriften genügen würde, ist ein privater Gestaltungsplan erforderlich. Denn die heutigen Vorschriften entstanden ganz im Hinblick auf die damals dort geplante Gemeindeverwaltung. Derzeit laufen die Verhandlungen mit den Planungsverantwortlichen des Kantons. Die ein- bis zweigeschossige Tiefgarage soll nebst privaten Abstellplätzen für die Bewohner auch genügend Parkplätze für die Öffentlichkeit bieten. Ausserdem wird man rund 15 Fahrzeuge oberirdisch abstellen können.
– Christoph Ziegler: «Es gehörte zu unseren Vorgaben, dass die Leute beim Einkaufen Parkplätze finden, und zwar auch oberirdische in genügender Zahl. Man muss hinfahren, parkieren und dann einkaufen können.»
Abstimmung im Dezember
Die Bevölkerung wird Ende Jahr über den Gestaltungsplan befinden können. Der Gemeinderat wird der Gemeindeversammlung zudem einen Verkaufs- oder Baurechtsvertrag vorlegen, in dem Landpreis, Eigentumsverhältnisse und so weiter geregelt sind. Als Partnerin wird eine Trägerschaft auftreten, die zurzeit von der WAK gegründet wird. Ein Knackpunkt des Vertrags wird der angemessene Landpreis sein, wenn das Projekt nicht scheitern soll und die Elgger «noch einmal 50 Jahre auf eine Lösung warten» müssen, wie es der Gemeindepräsident prägnant formuliert.
pdf – Landbote vom 12. Juni 2010

Herausforderung für WAK

 

René Lutz in der Elgger Zeitung vom 8. Juni 2010:

WAK vor weiterer grosser Herausforderung

Die Generalversammlung der Genossenschaft Wohnen Arbeit und Kultur Elgg und Umgebung (WAK) stand im Zeichender «Brandplatzüberbauung». …

Vorstellung Brandplatz-Projekt

David Rhiner stellte sodann den neuesten Stand in Sachen Brandplatzüberbauung vor. Zusammen mit Jürg von Selve und dem Büro Rhiner Stindt Cuendet habe man eine Planungsgemeinschaftgegründet. Was das Projekt selber anbelangt, so habe man sich für die Ausarbeitung eines Gestaltungsplanes entschlossen, denn nur so lassen sich die sonst starren Formen der geltenden Bauordnung verändern. Er zeigte dann an verschiedenen Modellen auf, wie im Einzelnen bei derPlanung vorgegangen wurde. Das Projekt sieht weiterhin zwei Gebäude mitFront gegen die Hauptgassen hin vor sowie eines entlang der Aadorferstrasse. In den beiden Häusern gegen die Obergassehin sind im Erdgeschoss nach wie vor Geschäftsräume vorgesehen. In den Obergeschossen dann Wohnungenvon unterschiedlicher Grösse. Das Parkproblem, auf das der Gemeinderat grossen Wert lege, soll durch eine Tiefgarage mit provisorischer Zufahrt vonder Aadorferstrasse her gelöst werden. Wenn einmal der schon längst geplante Einmünder der Oberhofstrasse realisiert werden kann, muss die Zufahrt von dort aus erfolgen. Es sind 30 bis 36 Parkplätze vorgesehen. Der Gestaltungsplan ist dem Kanton zur Vorprüfung eingereicht worden, der diesem unter gewissen Vorbehalten zugestimmt hat.

Realisierung undFinanzierung

Natürlich war auch die Realisierung und Finanzierung eine Frage, die in denRaum gestellt wurde. Erich Wegmann hielt dazu fest, dass der Gemeinderat auf Gesuch hin der WAK und den Architekten ja zwei Jahre Zeit zur Vorlage eines realisierbaren Projektes eingeräumt habe. Dieser Zeitraum laufe im März 2011 ab. Nach dem heutigen Stand sollte es jedoch möglich sein, im Laufe dieses Jahres eine Trägerschaft auf die Beine zu stellen, die dieses Werk ausführen könne. Für die Genossenschaft WAK sei das zehn Millionen Projekt eindeutig einen Schuh zu gross. Gegenwärtig laufen Verhandlungenauf verschiedenen Ebenen. Man könne sich eine Trägerschaft in Genossenschaftsform, aber auch in Eigentumsform vorstellen. Auch eine Anlehnungan eine grössere Genossenschaft sei denkbar. Was den Landkauf anbelange, so sei man mit dem Gemeinderat in erstenVerhandlungen, wobei man noch nicht über den Preis gesprochen habe. Auch die Übernahme der Parzelle im Baurecht könnte möglich sein. Was den zeitlichenRahmen anbelange, so hoffe man bis im Herbst gangbare Lösungen zu finden, damit an der Gemeindeversammlung vom Dezember über den Gestaltungsplan sowie den Landkauf oder das Baurecht entschieden werden könne. Sodann bestand Gelegenheit, die verschiedenen aufgehängten Pläne zu studieren und vor allem Fragen zu stellen. …